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Hüte mich vor dem Schlaf der Satten.

Da brauchst Du doch keine Angst zu haben! Der tut Dir doch nichts! …

kommt ihnen bekannt vor? Erinnerungen an Kindheitstage?


Im Ergebnis hatten wir immer noch Angst und dazu: Scham, weil wir doch groß und tapfer sein wollten. Mama und Papa sollten stolz auf uns sein.


Später dann: Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Die Rente ist sicher! You never walk alone! Wenn Du Deine Arbeit machst, nicht zu oft widersprichst, weder links, rechts, oben, unten oder in sonstigen Dimensionen über den Rand der Gesellschaft trittst… dann passiert Dir nichts, versprochen, Du bist sicher.

Und weil nichts, wirklich nichts so wichtig und damit so verführerisch für den Homo Sapiens sapiens ist wie Sicherheit - und nichts so unangenehm wie Angst, schwups, sind wir dabei. Deal!


Die Rechnung geht nicht auf, kann sie auch gar nicht,

denn wir haben wieder mal ohne den Wirt kalkuliert. Geändert haben sich nur unsere Gedanken: Was bin ich für ein Weichei! Loser! Ich hab doch alles, wir leben in einem Sozialstaat!

Wenn ich solche Sätze höre - und ich höre sie oft - sehe ich vor mir unsere Ahn*innen, von der letzten Generationen bis zur Steinzeit, die sich vor Lachen auf die Schenkel klopfen.



Ersparnisse? Besitz? Allianzen? Ernte? Heimat? Nichts war jemals sicher. In Berlin gibt es heute noch an jedem Touristenkiosk Postkarten zu kaufen, auf denen die Warteschlangen vor den Banken in den 20ern des letzten Jahrhunderts abgebildet sind. Aus der Geschichte zu lernen gehört definitiv nicht zu den Stärken des Menschen.


Um zu Überleben braucht der Homo Sapiens regelmäßig Nahrung und Wasser (sauberes Wasser, wohlgemerkt!) und eine Umgebungstemperatur in einem Toleranzfenster von circa 20 Grad. Die wenigsten von uns sind heute noch in der Lage, ihre Körperkraft einzusetzen gegen die Widrigkeiten der Natur und schon gar nicht gegen Angreifende.


Aber machen Sie sich doch bitte keine Sorgen!

Ich sage, wer sich keine Sorgen macht, erkennt die Realität der menschlichen Natur nicht an. Wohl dem, der Angst hat und sich von ihr nicht lähmen lässt.

Denn Angst, so, wie sie gemeint ist als Survival-Power hält uns wach, sucht den anderen, findet Alternativen, und neue Perspektiven.

Im besten Fall lässt sie uns dankbar und demütig unsere Chancen und Möglichkeiten annehmen, als Geschenke des Lebens. Darum:


Hüte mich vor dem Schlaf der Satten!


 
Corinna Cremer, Dozentin und Vordenkerin für Krisengesundheit.
"Krisen sind besser als ihr Ruf und Vorbereitung lohnt sich. Weil wir Ausnahmesituationen selten verhindern können, anders als ihre Folgen. Erfahrungen, Erlebnisse und Gedanken aus 3 Jahrzehnten in der Begleitung von Mensch und Unternehmen in Herausforderungen teile ich in der Kolumne gerührt & geschüttelt." www.corinnacremer.com



Die Intelligenz der Angst.

Nennen wir es Intelligenz. Plädoyer für eine Renaissance der Angst als kluge Ratgeberin resilienter, mental starker Menschen

Die Sauerstoffmaske.

„Im Falle eines plötzlichen Druckabfalls, fallen automatisch Sauerstoffmasken aus der Kabinendecke über Ihnen. Nehmen Sie diese und setzen S

 
gerührt & geschüttelt. freedom. safety. mental health. kolumne.
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"Sie haben die besten Absichten, einen hohen moralischen Wertestandard und dann kommt etwas dazwischen. Und das ist in den meisten Fällen ihr eigenes Gehirn."
Hier schreibt Corinna Cremer über Freiheit, Sicherheit und das, was mentale Gesundheit damit zu tun hat.
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